Al-Sufi (»Buch der Fixsterne«)

Das Buch der Fixsterne wurde kurz vor 964 v. Chr. verfasst. Dr. Paul Kunitzsch beschrieb es als »die hervorragendste unter allen Arbeiten des prominenten Astronomen Abu 'l-Ḥusayn 'Abd al-Raḥmān ibn 'Umar al-Şūfi (geboren in Rayy, 903; gestorben 986), normalerweise al-Sufi genannt. In diesem Buch behandelt al-Şūfī die 48 klassischen Sternbilder, die im Almagest des Ptolemäus etabliert und seither weitergegeben worden waren. Die Beschreibung jedes Sternbilds umfasst die folgenden vier Sektionen: Erstens eine allgemeine Diskussion des Sternbilds und seiner Einzelsterne; diese Sektion beinhaltet auch al-Şūfīs Kritk an der Ptolemäischen Tradition und es finden sich eigene Beobachtungen. Zweitens eine Liste von ursprünglich arabischen Sternnamen in diesem Sternbild nebst ihrer exakten Identifizierung mit ptolemäischen Sternen. Drittens, zwei Zeichnungen des Sternbilds: eine dargestellt wie auf einem Himmelsglobus und die andere dargestellt wie am Himmel. Viertens eine Tabelle mit allen Sternen, die das Sternbild ausmachen. Diese Tabelle gibt eine verbale Beschreibung der Position des Sterns in der Figur und seine (ekliptikale) Länge, Breite und seine Helligkeit (Magnitude) an. Die Tabelle folgt sehr genau der Anordnung in Ptolemäus' Sternkatalog im Almagest.« [1] Zusätzlich zu diesen vier Sektionen jedes Sternbilds erwähnt Dr. Kunitzsch, dass Al-Sufi wohl Sterne der sechsten Größenklasse (6 mag) identifiziert hätte, die Ptolemäus nicht aufgelistet hatte, aber er hat sie nicht katalogisiert, sondern blieb dem Sternkatalog von Ptolemäus treu.

Ein wichtiger Punkt im allgemeinen Diskussionsabschnitt ist Al-Sufis Methode zur Vereinfachung der Sternbestimmung. Er beschreibt jeden Einzelstern eines Sternbildes auf mehrere Weisen: Über die Position in der Sternbildfigur, über seine Größenklasse, über den Asterismus, den er mit anderen Sternen formt, z.B. dreieckige oder bogenförmige Formen, manchmal auch über der Position bezogen auf die Milchstraße und über den Winkelabstand zu einem Stern in der Nähe. Ich habe mehr als 700 von Al-Sufi gemessene Winkelabstände in seinem Buch gezählt. Für die Winkelabstände nutzt er die Einheiten Elle, Speerlänge, Manneshöhe, Handspanne und Finger. Al-Sufi gibt den Wert einer Elle explizit als 2 Grad und 20 Minuten an [2]. Für die übrigen Einheiten hat Schjellerup einige Werte gefolgert. Jedoch komme ich durch Nachvollziehen der 700 Messungen auf andere Werte. Die folgende Tabelle fasst die Einheiten und deren Beziehung zu dem Ellenwert von Schjellerup [3] und dem aus meiner Forschung zusammen.

Von Al-Sufi benutzte Winkelabstandseinheiten

  Schjellerup Khalid
Einheit Ellen Winkelwert Ellen Winkelwert
Speer 6 Ellen 14° 6 Ellen 14°
Manneshöhe 3 Ellen
Elle 1 Elle 2°20' 1 Elle 2°20'
Spanne 1/3 Ellen 47' 1/2 Ellen 1°10'
Finger 1/32 Ellen 4.4' 1/16 Ellen 8.75'

Ein anderer wichtiger Aspekt des Buchs von Al-Sufi ist, dass es indigen arabische Sternnamen für jedes Sternbild enthält und ihre exakten Identifikationen mit den zugehörigen Sternen in Ptolemäus' Katalog. Das bedeutet, dass wir auf zwei Schichten von Stern-Wissen gleichzeitig schauen: auf die ptolemäischen und die indigen arabischen.

Die Sky Culture

Diese Sky Culture ist Ergebnis einer Studie mehrerer Handschriften des Buches, von denen das älteste (Oxford, Bodleian Library Ms Marsh 144) ins Jahr 1009 CE datiert.

Zuerst wurden die Manuskripte vom Buch der Fixsterne nach einer kritischen Aufbereitung zu einem Text zusammengefügt. Danach wurde jeder Stern der 48 antiken Sternbilder nach Al-Sufis Beschreibung bestimmt und neue Tabellen, die moderne Sternbezeichnungen aus dem Hipparcos-, Bright-Star- und Bayerkatalog enthalten, erstellt. Schließlich wurden die ursprünglich arabischen Sternnamen gesammelt und gemäß Al-Sufis Zuordnung zu den ptolemäischen Sternnamen bestimmt. Alle oben genannten Schritte sind Teil eines digital veröffentlichten Buchs über das Buch der Fixsterne mit Erklärungen und Kommentaren von Khalid Al-Ajaji[4].

The sky culture stick figures of the constellations are the images in the Ulugh Beg manuscript of the Book of Fixed Stars, extracted, and adapted for Stellarium by Mr. Kutaibaa Akraa [5]. The star names file includes the star number in the constellation as the primary star name and the description of the star in the tables as a secondary name. For example, Polaris primary name that is displayed with the star is: UMi1, UMi being Ursa Minor and 1 is the first star of this constellation. If the star is selected other secondary names are displayed, which will display "The star on the end of the tail" on the top of the screen. The constellation lines are constructed according to the constellation shapes with an attempt to include most of the member stars. For indigenous Arab star knowledge, individual star names were added to the star file as secondary names, while names of group of stars were defined through asterism names and asterism lines files.

Die Übersetzung der Sternnamen vom Arabischen ins Englische stammt von Ernie Wrights Internetseite [6], die eine Tran

Die einzige Quelle dieser Himmelskultur ist das Buch der Fixsterne und das Ziel ist eine gewissenhafte Darstellung des Buchinhaltes zu geben.

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Autor

Diese Himmelskultur wurde zusammengetragen und Stellarium hinzugefügt von Khalid Al-Ajaji: turath.alfalak@gmail.com

Anmerkungen

[1] The Arabs and the Stars, Paul Kunitzsch,The Astronomer Abu'L-Husayn Al-Sufi And His Book On The Constellations, XI, pg 57. Northampton [England]: Variorum Reprints, 1989.

[2] siehe as-Sufi, Beschreibung 14ten Sterns in Auriga in seinem Buch.

[3] DESCRIPTIONS DES ETOILES FIXES, traduction littérale avec des notes par H C F C Schjellerup, St Petersbourg, 1874, pg 26-27.

[4] Book of Fixed Stars: Critical edition with commentary by Khalid AlAjaji

[5] Oulough Beg, Kopie von ʿAbd al-Raḥmān ibn ʿUmar al-Ṣūfī. Kitāb ṣuwar al-kawākib al-ṯābita, Paris, Bibliothèque nationale de France Ms. Arabe 5036

[6] Seeing Ancient Stars, Visualization of the Almagest Catalog

[7] Ptolemy’s ALMAGEST, G. J. Toomer, Princeton University Press, 2nd ed., 1998.